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Kraftvoll durch den Winter: So arbeiten Akkus auch bei Frost zuverlässig

Sobald die Temperaturen sinken, verändert sich nicht nur das Verhalten der Menschen, sondern auch das von Akkus: Plötzlich hält die E-Bike-Batterie nicht mehr so lange, das Werkzeug läuft kürzer und selbst das Smartphone verliert schneller an Energie.

Der Grund dafür liegt in den physikalischen Eigenschaften moderner Energiespeicher. Diese reagieren auf Kälte empfindlich. Mit dem richtigen Umgang lassen sich Leistungseinbußen jedoch deutlich abmildern.

Der folgende Artikel zeigt, welche Maßnahmen wirklich helfen und welche Gewohnheiten dazu beitragen, die Akkus gut durch die kalte Jahreszeit zu bringen.

Warum Kälte zur Herausforderung wird

Lithium-Ionen-Akkus, die heute in den meisten Geräten verbaut sind, bauen auf chemische Reaktionen auf. Bei niedrigen Temperaturen verlangsamen sich diese Prozesse, was den Innenwiderstand erhöht und die verfügbare Kapazität verringert.

Bereits bei Temperaturen um den Gefrierpunkt steht häufig spürbar weniger Energie zur Verfügung. Noch kritischer wird es bei dem Ladevorgang: Unter null Grad steigt das Risiko für sogenannte Lithium-Ablagerungen an der Anode, welche die Lebensdauer des Akkus dauerhaft verkürzen können.

Entsprechende Untersuchungen zeigen, dass ein Akku bei minus zehn Grad Celsius im Vergleich zu der Raumtemperatur nur noch rund die Hälfte seiner ursprünglichen Leistung liefert. Dies macht deutlich, warum sich Reichweite und Laufzeit in den Wintermonaten spürbar verkürzen.

Bewährte Maßnahmen für den Alltag

Diejenigen, die auch im Winter auf funktionierende Akkus angewiesen sind, sollten deswegen einige Grundregeln beherzigen. Zunächst gilt, die Akkus niemals dauerhaft der Kälte aussetzen.

Optimal ist es, sie bei Zimmertemperatur zu lagern und erst kurz vor dem Einsatz in das jeweilige Gerät einzusetzen. Schon solche kleinen Maßnahmen können entscheidend sein.Genauso wichtig ist die richtige Ladeumgebung. Ein Akku, der bei Minustemperaturen draußen gelegen hat, sollte nicht sofort an das Ladegerät angeschlossen werden. Erst wenn er sich auf fünf bis zehn Grad erwärmt hat, ist das Laden sicher.

Durch diese Maßnahmen lassen sich Schäden verhindern und die Zellen vor einer vorzeitigen Alterung bewahren. Nutzer:innen, die besonders häufig auf die mobile Energie angewiesen sind, können zudem über isolierende Schutzhüllen oder spezielle Akkuwärmer nachdenken.

Wenn Leistung und Reichweite trotz aller Vorsicht deutlich nachlassen, lohnt es sich in den meisten Fällen, einen neuen Akku zu kaufen, um langfristig wieder auf zuverlässige Power zurückgreifen zu können. Gerade bei hochwertigen Geräten, die regelmäßig und intensiv genutzt werden, macht dieser Schritt in der Regel Sinn.

Die richtige Lagerung in der kalten Jahreszeit

Werden im Winter längere Akkupausen eingelegt, ist darüber hinaus eine korrekte Lagerung entscheidend. Fachleute empfehlen, die Akkus weder komplett voll noch völlig entladen ruhen zu lassen.

Ein Ladestand von rund 30 bis 60 Prozent gilt als ideal. In diesem Bereich werden die Zellen am wenigsten beansprucht. Der Aufbewahrungsort sollte zudem trocken und frostfrei sein sowie möglichst konstant zwischen fünf und zwanzig Grad liegen. Wird die Batterie in der Garage oder im Schuppen gelagert, werden unnötige Schäden durch Kälte oder Feuchtigkeit riskiert.

Auch regelmäßige Kontrollen sind sinnvoll. Also: Einmal im Monat den Ladezustand prüfen und gegebenenfalls nachladen, damit die Spannung nicht unter die kritischen Werte fällt.

Akkuleistung bewusst nutzen

Trotz aller sinnvollen Maßnahmen müssen sich Nutzer:innen im Winter auf eine geringere Akkuleistung einstellen.

Bei E-Bikes liegt der Verlust zum Beispiel häufig zwischen 20 und 40 Prozent, je nach Modell und Außentemperatur. Wer die Tour dennoch entspannt genießen möchte, sollte vorausschauend fahren. Ein gleichmäßiger Tritt, der Verzicht auf hohe Unterstützungsstufen und der richtige Reifendruck helfen, den Energieverbrauch zu senken.

Auch bei Gartengeräten oder Werkzeugen gilt: Mit kurzen Arbeitspausen, in denen der Akku wieder ins Warme gebracht wird, lässt sich die Gesamtleistung spürbar verlängern.

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